Pressemitteilung
Lausanne, 11 janvier 2022

Schweizer Memory Clinics schaffen ein "Forschungsregister für Gehirn-Gesundheit"

Die Memory Clinics von sieben Schweizer Spitälern und ein Forschungszentrum im Bereich Alzheimer haben ein nationales Online-Register für die Alzheimer-Forschung ins Leben gerufen. Unter dem Namen Brain Health Registry entsteht so ein schweizweites Forschungsnetzwerk, das den Forschenden die Rekrutierung von Studienteilnehmern (Patienten und Gesunde) erleichtern soll.

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Das Schweizer Brain Health Registry ist eine konzertierte Anstrengung von Memory Clinics der acht Spitälern/Forschungseinrichtungen aus der ganzen Schweiz. Inspiriert von anderen Registern dieser Art, die in den USA, Grossbritannien, Schottland und den Niederlanden eingerichtet wurden, trägt es zur Schaffung einer globalen Datenbank von Forschungspartnern bei, die zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen – insbesondere der Alzheimer-Krankheit – beitragen wollen.

Teilnehmende, die sich in das Register eintragen, liefern bestimmte Angaben zu ihrer Person und erlauben die Kontaktaufnahme durch Forschende falls sie für eine Studie infrage kommen. Forschende können die Teilnehmenden nach den Ein- und Ausschlusskriterien einer Studie auswählen und diese zur freiwilligen Teilnahme an einer Studie einladen. Selbstverständlich entscheiden die Teilnehmenden selbst, ob sie an der Studie teilnehmen möchten oder nicht.

Die Erleichterung der Rekrutierungsphase für Studien in diesem Bereich ist von wesentlicher Bedeutung. Verbesserte Lebensbedingungen und medizinische Fortschritte führen dazu, dass immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen. Die Häufigkeit neurodegenerativer Erkrankungen nimmt entsprechend zu. Ziel dieser wissenschaftlichen Partnerschaft zwischen Freiwilligen und Forschern ist es, die Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen voranzutreiben, insbesondere durch die Entwicklung präventiver therapeutischer Ansätze und frühzeitiger Diagnoseverfahren. Deshalb versucht das Schweizer Brain Health Registry relativ junge Teilnehmende, d.h. 50 Jahre und älter, zu gewinnen. Gleichzeitig erlaubt das neue geschaffene Schweizer Brain Health Registry den Teilnehmenden potentiellen Zugang auf modernste Technologien, innovative Behandlungsmethoden und neueste Medikamente.

Die Universitätskliniken Genf (HUG), das Universitätsspital Waadt (CHUV), das Kantonsspital Freiburg (HFR), das Universitätsspital Bern (UPD/Insel), die Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER Basel (UAFP), das Kantonsspital St. Gallen (KSSG), das Regionalspital Lugano (EOC) und das Zentrum für Prävention und Demenztherapie als Forschungszentrum der Universität Zürich haben sich damit zu einem nationalen Netzwerk zusammengeschlossen, das eine optimale Koordination in der Entwicklung der Forschung zur Diagnostik und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen ermöglicht. Dieses Schweizer Netzwerk ist ein zusätzliches Instrument, das zur Synergie der europäischen und weltweiten Alzheimer-Forschungsnetzwerke beiträgt. Ihre Zusammenarbeit und Koordination dürfte zu bedeutenden Fortschritten bei der Behandlung insbesondere der Alzheimer-Krankheit führen.

Kontakt
HUG : presse-hug(at)hcuge.ch / +41 22 372 37 37
CHUV : medias(at)chuv.ch / +41 79 556 60 00

Die Website
Die Website www.bhr-schweiz.org ist in vier Sprachen verfügbar: Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch. Sie ermöglicht es den Teilnehmenden, sich in das Register einzutragen, sich über die neuesten Erkenntnisse der Alzheimer-Forschung zu informieren und bietet verschiedene Tipps zur Gesunderhaltung des Gehirns.

Das CHUV in Kürze

Das CHUV gehört neben Genf, Bern, Basel und Zürich zu den fünf führenden Universitätspitälern der Schweiz. Es erfüllt drei Grundaufträge, die ihm vom Staat anvertraut werden: Behandlung, Ausbildung und Forschung. 

Dank seiner 12'436 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden 2022 im CHUV 53'422 Patientinnen und Patienten stationär aufgenommen. 79’414 Notfälle wurden behandelt, täglich 3'900 ambulante Konsultationen durchgeführt und 3’185 Geburten begleitet. Sein jährliches Budget beläuft sich auf 1,9 Milliarden Franken.

Um die Aus-, Weiter- und Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten sicherzustellen, arbeitet das CHUV eng mit der biologischen und medizinischen Fakultät der Universität Lausanne zusammen. Es kooperiert ausserdem mit anderen Hochschuleinrichtungen aus der Genferseeregion (EPFL, ISREC, Institut Ludwig, Universität Genf), dem Universitätskrankenhaus Genf sowie anderen Spitälern, Pflegeeinrichtungen und Institutionen, wie beispielsweise der Fédération des hôpitaux vaudois (Vereinigung der Waadtländer Spitäler) und der Société vaudoise de médecine (Waadtländer Gesellschaft für Medizin).

Seit 2019 gehört das CHUV laut dem Nachrichtenmagazin Newsweek zu den besten Krankenhäusern weltweit.