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Den beruflichen Werdegang von Gesundheitsfachkräften verstehen, um ihren Ausstieg aus dem Beruf zu vermeiden

Université de Lausanne
Ein auf nationaler Ebene von Unisanté, vom Institut et Haute Ecole de la Santé La Source und vom CHUV durchgeführtes Projekt untersucht in einer Kohortenstudie den beruflichen Werdegang von Gesundheitsfachkräften in der Schweiz, um die Faktoren, Motivationen oder Hindernisse festzustellen, die ihre Entscheidung beeinflussen, ihren Beruf fortzuführen oder aufzugeben. Die ersten Ergebnisse liegen nun vor.

Den Nachwuchs bei Gesundheitsfachkräften gewährleisten und das aktive und in Ausbildung befindliche Personal halten, gehören zu den grössten Herausforderungen des Schweizer Gesundheitssystems. Um den beruflichen Werdegang der Gesundheitsfachkräfte zu verstehen und Faktoren zu identifizieren, die ihre Berufsausübung erleichtern oder im Gegenteil gefährden, haben Unisanté, das Institut et Haute Ecole de la Santé La Source - HES-SO und das CHUV im Jahr 2022 eine nationale Kohortenstudie für Gesundheitsfachkräfte mit dem Titel SCOHPICA (Swiss COhort of Health Professionals and Informal CAregivers) eingerichtet. Sie soll Daten von Gesundheitsfachkräften (und ab 2024 auch von pflegenden Angehörigen) sammeln, um die verschiedenen Akteure des Gesundheitswesens bei der Personalplanung, -überwachung und -verwaltung sowie bei der Entwicklung von Öffentlichkeits- und Managementstrategien zur Gewährleistung optimaler Arbeitsbedingungen zu unterstützen.

Derzeit wird das Projekt SCOHPICA insbesondere durch die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften, das Bundesamt für Gesundheit, das Schweizerische Gesundheitsobservatorium, Unisanté und das Institut et Haute Ecole de la Santé La Source finanziert. Zudem wird es von einem Begleitausschuss unterstützt, das Vertreterinnen und Vertreter von öffentlichen Institutionen und Berufsverbänden sowie eine Gruppe von nationalen und internationalen wissenschaftlichen Expertinnen und Experten umfasst.

Erste Ergebnisse: Bedeutung der Arbeitsbedingungen und Abweichung von der Grundausbildung
Die erste Datenerhebung bei den Gesundheitsfachkräften in der gesamten Schweiz erfolgte vom 1. Oktober 2022 bis 31. Januar 2023. Dabei wurden 1700 Antworten in den drei Sprachregionen der Schweiz gesammelt. Rund dreissig Berufe waren vertreten. Circa 40 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiten in einem Krankenhaus (33 % in öffentlichen und 10 % in privaten Einrichtungen), weitere stark vertretene Arbeitsplätze waren Gemeinschaftspraxen (15 %), Einzel- oder Zweierpraxen (13 %), häusliche Pflegedienste (12 %), sozialmedizinische Einrichtungen (9 %) und Apotheken (7 %).

13 % der Befragten gaben an, dass sie ihren Beruf nicht weiter ausüben werden, wenn die Arbeitsbedingungen in den kommenden Monaten unverändert bleiben. Dieser Anteil ist im privaten Sektor etwas niedriger (11 %), steigt jedoch bei Fachkräften mit einer Beschäftigungsdauer von 5 bis 10 Jahren auf 18,5 %. Ausserdem geht ein Viertel der Befragten davon aus, dass sie nicht ihr komplettes Wissen einsetzen können und 16,5 % sind der Ansicht, auf die Realität des Berufslebens nicht gut vorbereitet worden zu sein. Dieses Gefühl ist bei jungen Absolventen, Ärzten (23,7 %) und Apothekern (29,2 %) noch stärker ausgeprägt.

Hinsichtlich des Wohlbefindens gaben über 80 % der Fachkräfte an, dass sie zufrieden bis sehr zufrieden sind. 11 % der Fachkräfte gaben an, dass sie ständig Erschöpfungssymptome verspüren oder sich sogar völlig erschöpft fühlen. Dieser Prozentsatz steigt auf 12,5 % bei Personen, die ihren Beruf bereits seit 5 bis 10 Jahren ausüben.

Die meisten Beschwerden beziehen sich auf die Arbeitsbelastung, die verfügbaren Ressourcen, die Möglichkeit der Arbeitsgestaltung, die Arbeitszeiten und die Work-Life-Balance. Zufrieden sind die Befragten vor allem mit den Entwicklungsmöglichkeiten, dem Teamgeist und der Sinnhaftigkeit der Arbeit.

Die Datenerhebung wird fortgeführt
Diese ersten Ergebnisse zeigen bereits auf, dass es erforderlich ist, die Realität im Beruf besser zu verstehen, um die Gesundheitsfachkräfte im Beruf zu halten. Es werden weitere Daten gesammelt, um noch detailliertere und repräsentativere Ergebnisse für die Lage in der Schweiz zu erhalten. Zu diesem Zweck sind die Gesundheitsfachkräfte eingeladen, am Projekt SCOHPICA teilzunehmen. Alle Informationen sind auf der Seite www.scohpica.ch aufgeführt.

Pressekontakt
CHUV: Dr. Ingrid Gilles
Unisanté: Prof. Isabelle Peytremann-Bridevaux
Haute Ecole de la Santé La Source: Prof. Annie Oulevey Bachmann

Unisanté und La Haute Ecole de La Source im Überblick

Unisanté und La Haute Ecole de La Source im Überblick

Unisanté ist ein Universitätsklinikum für Allgemeinmedizin und Volksgesundheit, das die gesamte Kette der Gesundheitsleistungen abdeckt: Primärversorgung, Versorgung von gefährdeten Bevölkerungsgruppen, Arbeitsmedizin, Gesundheitsförderung und Prävention, Organisation des Gesundheitssystems sowie Forschung und universitäre Lehre. Das Ziel ist, die Gesundheit der Bevölkerung des Kantons Waadt zu erhalten und zu verbessern.

Die Haute École de la Santé La Source, Mitglied der Haute École de Suisse Occidentale (HES-SO), gewährleistet die Berufsausbildung von Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern der HES im Bachelor-Studiengang sowie Fort- und Weiterbildungen im sozial-medizinischen Bereich. Sie führt Forschungsprogramme durch, die zu einer effizienten Gesundheitsversorgung und zur Weiterentwicklung in einer Gesellschaft im Umbruch beitragen und bietet individuell zugeschnittene Dienstleistungen an.

Le CHUV en bref

Le CHUV est l’un des cinq centres hospitaliers universitaires suisses, aux côtés des hôpitaux de Genève, Berne, Bâle et Zurich. Il poursuit trois missions de base confiées par les pouvoirs publics: les soins, la formation et la recherche.

En 2023, grâce à ses 12'675 collaborateurs-trices, le CHUV a accueilli 53'964 patient-e-s hospitalisé-e-s. Le CHUV a traité 79'545 urgences en 2023 et accueilli plus 3'154 naissances. Son budget annuel est de près de 1.9 milliard de francs.

Afin d’assurer la formation des médecins, le CHUV est étroitement lié à la Faculté de biologie et de médecine de l’Université de Lausanne. Il collabore également avec les autres institutions universitaires lémaniques (EPFL, ISREC, Institut Ludwig, Université de Genève), les Hôpitaux universitaires de Genève, ainsi qu’avec d’autres hôpitaux, établissements de soins ou institutions, telles la Fédération des hôpitaux vaudois et la Société vaudoise de médecine.

Depuis 2019, le CHUV figure dans le classement des meilleurs hôpitaux du monde, selon le magazine Newsweek.

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