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SARS-CoV-2 in der Plazenta beim Menschen

Université de Lausanne
Was passiert, wenn die menschliche Plazenta mit SARS-CoV-2 infiziert wird? Das Forscherteam von Dr. Marco Alves (Institut für Virologie und Immunologie IVI, Bern) und Prof David Baud (CHUV) konnte nachweisen, dass sich die Zellen der menschlichen Plazenta mit SARS-CoV-2 infizieren können. Das Virus kann sich dort rasch vermehren und die angrenzenden Plazentazellen infizieren. Die Resultate der Studie wurden im Wissenschaftsmagazin Cell Reports Medicine (Fahmi et al, 2021) veröffentlicht.
© iStock

« Dies ist ein enormer Fortschritt für das Verständnis von COVID-19 während der Schwangerschaft », sagt Marco Alves, Immunologe und Forschungsgruppenleiter beim IVI. « In der Plazenta können schnell Tausende infektiöse virale Partikel produziert werden. Ausserdem haben wir einen äusserst variablen und für jede Schwangerschaft individuellen Ausdruck des SARS-CoV-2-Rezeptors in der Plazenta beobachtet, was erklären könnte, warum das Virus manchmal auf den Fötus übergeht ».

Zu bedenken ist, dass bei Schwangeren im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung im gleichen Alter ein um 70 % höheres Risiko für eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 besteht. « Bei einer Ansteckung liegt das Risiko eines schweren Verlaufs mit Pflege auf der Intensivstation im Bereich von 5 bis 10 % », erklärt David Baud, Chef der Geburtshilfe am CHUV. Das Risiko einer Frühgeburt ist auch um 2- bis 3-mal höher. Gleichzeitig weiss man, dass das Sterblichkeitsrisiko des Fötus (Tod in utero) einer infizierten Schwangeren ebenfalls um 2- bis 3-mal höher ist. Schwangere und ihre Föten sind deshalb durch SARS-CoV-2 besonders gefährdet.

Die Studie des Forscherteams aus Bern und Lausanne bekräftigt damit die Empfehlung für Schwangere, sich impfen zu lassen. Bis heute haben schon Hunderttausende schwangere Frauen von einer mRNA-Impfung profitiert, ohne dadurch das Risiko für Mutter und Kind zu erhöhen. Tatsächlich dringt die mRNA nicht bis zum Fötus durch, obwohl die von der Mutter entwickelten Antikörper die Plazentaschranke passieren und damit Schutz für das Kind bieten. «Die Tatsache, dass das Virus die Plazenta infizieren und sich dort stark vermehren kann, zeigt die Notwendigkeit der Impfung», schliessen die Forscher. Die Impfung wird deshalb allen schwangeren Frauen in der Schweiz mit Nachdruck empfohlen.

Kontakte für Medienanfragen
Institut für Virologie und Immunologie IVI : communication(at)ivi.admin.ch / 058 481 38 88
CHUV : medias(at)chuv.ch / 079 556 60 00

Institut Virologie und Immunologie in Kürze

Institut Virologie und Immunologie in Kürze
Das Institut Virologie und Immunologie (IVI) ist das Institut des Bundes für die Diagnose, Kontrolle und Erforschung hochansteckender und bedeutender viraler Tierseuchen, einschliesslich viralen Zoonosen. Im Rahmen einer Kooperation mit der Vetsuisse Fakultät der Universität Bern ist das IVI für Lehre in Virologie und Immunologie verantwortlich. Das IVI ist dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) angegliedert.

Le CHUV en bref

Le CHUV est l’un des cinq centres hospitaliers universitaires suisses, aux côtés des hôpitaux de Genève, Berne, Bâle et Zurich. Il poursuit trois missions de base confiées par les pouvoirs publics: les soins, la formation et la recherche.

En 2023, grâce à ses 12'675 collaborateurs-trices, le CHUV a accueilli 53'964 patient-e-s hospitalisé-e-s. Le CHUV a traité 79'545 urgences en 2023 et accueilli plus 3'154 naissances. Son budget annuel est de près de 1.9 milliard de francs.

Afin d’assurer la formation des médecins, le CHUV est étroitement lié à la Faculté de biologie et de médecine de l’Université de Lausanne. Il collabore également avec les autres institutions universitaires lémaniques (EPFL, ISREC, Institut Ludwig, Université de Genève), les Hôpitaux universitaires de Genève, ainsi qu’avec d’autres hôpitaux, établissements de soins ou institutions, telles la Fédération des hôpitaux vaudois et la Société vaudoise de médecine.

Depuis 2019, le CHUV figure dans le classement des meilleurs hôpitaux du monde, selon le magazine Newsweek.

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