Pressemitteilung
Lausanne, 4 novembre 2021

Positive Bilanz für das Patientenhotel fünf Jahre nach Eröffnung

Das CHUV und Reliva ziehen eine positive Bilanz bezüglich des Betriebes des Patientenhotels, welches vor fünf Jahren unmittelbar neben dem Hauptgebäude des CHUV seine Tore öffnete. Die Auslastung des Betriebes erreicht derzeit 73% (Oktober 2021). Das Besucheraufkommen teilt sich gleichmässig auf in externe Gäste sowie Patientinnen und Patienten. Trotz des Rückgangs der Aktivitäten im 2020 aufgrund von COVID-19, ermöglicht der Betrieb dieses in der Schweiz einzigartigen Geschäftsmodells beiden Geschäftspartnern, ihre Zielsetzungen zu erreichen.

Das Patientenhotel resultiert aus einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen dem CHUV, der Reliva AG und der Retraites Populaires. Letztere hat die Finanzierung sowie den Bau des Gebäudes auf einem Grundstück übernommen, welches vom Kanton Waadt im Baurecht zur Verfügung gestellt wurde. Es verbindet medizinische Leistungen mit der hotelmässigen Aufnahme von Patientinnen und Patienten.

Das Patientenhotel beherbergt weitgehend selbständige Patientinnen und Patienten, welche aber noch der medizinischen Nachsorge bedürfen. So zum Beispiel Patientinnen und Patienten nach chirurgischen Eingriffen, Personen, die eine intensive Radiotherapie benötigen aber aus grösserer Distanz anreisen, oder Mütter mit ihren Neugeborenen für die letzten Tage ihres Aufenthalts nach der Entbindung. Das Pflegepersonal ist rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche präsent. Für Untersuchungen oder Behandlungen in den Gebäuden des CHUV steht ein Transportdienst zur Verfügung. Der Aufenthalt im Patientenhotel ist Teil des Spitalaufenthalts und wird durch die obligatorische Krankenversicherung gedeckt.

Das Patientenhotel beherbergt ebenfalls Geschäftsreisende, Touristen, Angehörige von Patientinnen und Patienten sowie ambulante Patientinnen und Patienten, welche aus Komfort- oder Sicherheitsgründen in der Nähe des CHUV übernachten möchten. Diese Gäste übernehmen die Kosten ihres Aufenthaltes selber.

Auslastung ist wieder angestiegen
Nachdem die Auslastung zu Beginn eher unter den Erwartungen blieb, hat sie in den darauffolgenden Jahren stetig zugenommen. Die Ausnahme blieb das Jahr 2020. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden keine elektiven chirurgischen Eingriffe vorgenommen und somit weniger Patientinnen und Patienten überwiesen. Ebenfalls hat der Geschäfts- und Kongress-Tourismus unter der Situation gelitten. Die Auslastung ist nun wieder angestiegen und erreicht mit aktuell 73% dasselbe Niveau wie 2019.

Mit diesem innovativen Partnerschaftsmodell bezweckt das CHUV, seine Bettenstationen zu entlasten. Mit dem Patientenhotel verfügt das Spital über eine Zusatzkapazität in einem Umfeld mit mehr Privatsphäre und zu tieferen Kosten als in der eigenen Spitalinfrastruktur. Obwohl das CHUV Reliva gegenüber eine Mindestauslastung zusichert, fällt das finanzielle Ergebnis für das Spital für alle Betriebsjahre von 2017 bis 2021 positiv aus, trotz eines verhaltenen Starts und dem von COVID-19 geprägten 2020.

Zufriedene Patientinnen und Patienten sowie Gäste
Mehr als 13'000 Patientinnen und Patienten hat das Patientenhotel seit Eröffnung aufgenommen. Sie haben durchschnittlich 2,4 Tage im Hotel verbracht. Der Grossteil hat sich bezüglich der Pflege, dem Zimmer und den Hotellerieleistungen als sehr zufrieden gezeigt. Werdende Mütter schätzen insbesondere die Möglichkeit, dass ihre Familie auf Wunsch im selben Zimmer beherbergt werden kann.

Auch die externen Gäste haben dank dem positiven Image und dem attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis einen steten Zuwachs erfahren. Dass dieses Angebot geschätzt wird, lässt sich unschwer an den vielen positiven Rückmeldungen erkennen, welche mündlich, via Gästebuch, mittels Dankeskarten oder über die Reservationsplattformen erfolgen.

Die Flexibilität des Geschäftsmodell erlaubt es, neue spezialisierte Angebote zu entwickeln. So werden speziell für die Schlaf- und Schmerzzentren Betten bereitgestellt und für die Wöchnerinnen wurde eine eigens auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Wochenbettstation realisiert.

Für Oliver Peters, Directeur général adjoint, CHUV ist klar: « Das Geschäftsmodell Patientenhotel hat sich bewährt. Dies zeigt sich in den Resultaten des Jahres 2021 und der über die Jahre laufend steigenden Wirtschaftlichkeit für das CHUV. Die Reaktionen von Patientinnen und Patienten fallen ebenfalls positiv aus und bestärken uns darin, andere und wo möglich weniger intensive Pflegeformen, zu erproben».

Christoph Glutz, Delegierter des Verwaltungsrates von Reliva merkt an: «Dank den Kompetenzen jedes Partners und einer auf Vertrauen basierenden Partnerschaft kann eine erfreuliche Bilanz gezogen werden. Es zeigt sich, dass flexible und innovative Konzepte praktikable Lösungen bieten, um den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten zu entsprechen und deren Zufriedenheit zu steigern. Die Beherbergung von Patientinnen und Patienten sowie externen Gästen unter einem Dach, welche die Ursprungsidee des Konzepts darstellt, hat sich als voller Erfolg erwiesen».

Kontakte für Medienanfragen
CHUV: medias(at)chuv.ch / +41 79 556 60 00
Reliva: Christoph Glutz, Délégué du Conseil d’administration, christoph.glutz(at)reliva.ch / +41 44 233 30 00

Reliva in Kürze

Mit einem Patientenhotel, vier Seniorenzentren und rund 300 Mitarbeitenden ist Reliva AG (www.reliva.ch) ein mittelgrosses Unternehmen im schweizerischen Gesundheitsmarkt. Unter dem Namen "Reliva" entwickelt und betreibt die Gesellschaft Patientenhotels und weitere innovative Beherbergungsangebote für das Gesundheitswesen. Das erste Patientenhotel der Schweiz wurde im November 2016 auf dem Campus des CHUV (Centre hospitalier universitaire vaudois) eröffnet. Unter der Marke "Vivale" entwickelt und betreibt Reliva Seniorenzentren. Die vier bestehenden Betriebe befinden sich in Emmenbrücke (LU), Orpund (BE), Kirchdorf (AG) und Winterthur (ZH). Sie verfügen über insgesamt 281 stationäre Pflegeplätze sowie 94 Alterswohnungen.

Bildergalerie

Das Patientenhotel beherbergt Wöchnerinnen und ihre Nächsten nach der Entbindung (CHUV 2021 | Andras Barta)
Das Restaurant des Patientenhotels steht Gästen sowie Patientinnen und Patienten zur Verfügung (CHUV 2021 | Andras Barta)
CHUV 2021 | Andras Barta
Ein Kleinbus transportiert Patientinnen und Patienten regelmässig zwischen dem CHUV und dem Patientenhotel (CHUV 2021 | Andras Barta)
CHUV 2021 | Andras Barta

Das CHUV in Kürze

Das CHUV gehört neben Genf, Bern, Basel und Zürich zu den fünf führenden Universitätspitälern der Schweiz. Es erfüllt drei Grundaufträge, die ihm vom Staat anvertraut werden: Behandlung, Ausbildung und Forschung. 

Dank seiner 12'436 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden 2022 im CHUV 53'422 Patientinnen und Patienten stationär aufgenommen. 79’414 Notfälle wurden behandelt, täglich 3'900 ambulante Konsultationen durchgeführt und 3’185 Geburten begleitet. Sein jährliches Budget beläuft sich auf 1,9 Milliarden Franken.

Um die Aus-, Weiter- und Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten sicherzustellen, arbeitet das CHUV eng mit der biologischen und medizinischen Fakultät der Universität Lausanne zusammen. Es kooperiert ausserdem mit anderen Hochschuleinrichtungen aus der Genferseeregion (EPFL, ISREC, Institut Ludwig, Universität Genf), dem Universitätskrankenhaus Genf sowie anderen Spitälern, Pflegeeinrichtungen und Institutionen, wie beispielsweise der Fédération des hôpitaux vaudois (Vereinigung der Waadtländer Spitäler) und der Société vaudoise de médecine (Waadtländer Gesellschaft für Medizin).

Seit 2019 gehört das CHUV laut dem Nachrichtenmagazin Newsweek zu den besten Krankenhäusern weltweit.